Symptombeschreibungen

Symptombeschreibungen

Diese Beschwerdeschilderung dient der Vorbereitung eines Arztgespräches und ersetzt dieses nicht.

Herzschmerzen

können überall zwischen Unterkiefer und Oberbauch einschließlich auftreten. Schmerzen oberhalb des Unterkiefers und unterhalb des Oberbauches sprechen gegen eine Herzbeteiligung. Herzschmerzen treten typischerweise über Minuten auf, seltener über Sekunden oder Stunden. Ausnahme: der ausgeprägte Infarktschmerz hält auch über eine halbe Stunde und länger an.

Akute Schmerzen sind kurzfristiger abklärungsbedürftig. „Akut“ umfasst den Zeitraum von Minuten bis Stunden, „chronisch“ die Spanne von mehreren Monaten bis Jahren. Der Zeitraum dazwischen über Tage bis Wochen heißt „subakut“.

Chronische Herzschmerzen bauen sich über Monate unter körperlicher Belastung wie Laufen oder Radfahren auf, typischerweise als ein Brennen. In Ruhe lassen diese Herzschmerzen innerhalb weniger Minuten wieder nach. Chronische Herzschmerzen können akut werden, wenn sie in kurzer Zeit deutlich zunehmen und zuletzt auch in Ruhe über Minuten auftreten. Belastungen des Oberkörpers wie Heben und schweres Tragen lösen meistens keine Herzschmerzen aus. Untypisch für das Herz sind eher unterschwellige Stiche, ausgeprägter bei tiefer Atmung. Ein seit Monaten über Stunden gleich andauernder, eher unterschwelliger Druck mit Besserung beim Laufen ist auch untypisch.

Eine Abklärung dieser Beschwerden ist ein Schwerpunkt dieser kardiologischen Praxis.
Gespräch, Echo sowie Ruhe- und Belastungs-EKG sind wichtige Basismaßnahmen.

Akute Herzschmerzen

bauen sich zwischen Unterkiefer und Oberbauch einschließlich sofort oder über Stunden bis wenige Tage wiederkehrend auf, Dauer über Minuten bis Stunden, typischerweise als Brennen und mit ungewohnter Heftigkeit, oft von bedrohlicher Übelkeit begleitet.

Insbesondere bei Frauen und Diabetikern kann die ungewohnt bedrohliche Übelkeit auch die Schmerzen überdecken. Bereits die Bedrohlichkeit dieser Beschwerden begründet einen Herzinfarktverdacht. Bei Herzinfarktverdacht muß ohne Zeitverzug ein Notarztwagen über die Telefonnummer 112 gerufen werden.

Zu warten oder der Umweg über eine Praxis (Hausarzt oder Kardiologe) sind nicht gerechtfertigt. In der Notaufnahme der Klink wird mit wiederholten Labor- und EKG-Kontrollen ein Herzinfarkt nachgewiesen oder ausgeschlossen. Bei nachgewiesenem Herzinfarkt soll schnellstmöglich das Infarktgefäß mit einem Herzkatheter wiedereröffnet werden. Wird ein Herzinfarkt ausgeschlossen, kann eine Entlassung diskutiert werden. Eine weitere Abklärung erfolgt dann in der Klinik oder in der Praxis.

Luftnot

tritt zunächst meist unter Belastung auf. Häufige Ursachen sind Trainingsmangel, Übergewicht und in höherem Alter zusätzlich eine Osteoporose mit Ausbildung eines Rundrückens. Ob darüber hinaus in glücklicherweise selteneren Fällen Herz und Lungen beteiligt sind, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

Mit einem Echo vom Herzen werden eine Herzschwäche oder ein Herzfehler ausgeschlossen. Beim Belastungs-EKG geht es um Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen und Herzrhythmusstörungen. Diese Untersuchungen können in dieser Praxis durchgeführt werden.

Extraschläge

werden als Aussetzer oder Zusatzschläge empfunden. Hinter den subjektiven Aussetzern verbergen sich objektiv zumeist auch Zusatzschläge, so dass das Herz nicht „aufhört“ zu schlagen. Bei Herzgesunden sind diese Extraschläge ohne Krankheitswert.

Ein Herz-Echo kann Auskunft über eine evtl. Herzerkrankung liefern bzw. ausschliessen. Ein anschließendes Belastungs-EKG kann zeigen, dass bei Herzgesunden die Extraschläge unter Belastung meistens fast völlig verschwinden.

Herzrasen

ist bei Jüngeren meistens funktionell und harmlos, häufig bei Trainingsmangel und Aufregung. Der Puls liegt dann fast immer deutlich unter 200 Schlägen pro Minute. Wichtig ist eine Blutdruckmessung, da Herzrasen sowohl bei niedrigem als auch bei hohem Blutdruck vorkommt. Bei niedrigem Blutdruck ist zumeist Ausdauersport ausreichend, bei zu hohem Blutdruck in der Regel eine blutdrucksenkende Medikation notwendig.

Bei Herzrasen mit ausgeprägteren Unregelmäßigkeiten kann abklärungsbedürftiges Vorhofflimmern vorliegen, bei Jüngeren häufig vegetativ vermittelt. Eine zugrunde liegende Herzerkrankung, insbesondere bei Älteren, sollte dann ausgeschlossen werden. Ggf. wäre auch noch eine Schilddrüsenüberfunktion durch eine Blutabnahme auszuschließen (TSH basal). Zunehmende Luftnot kann insbesondere bei Älteren mit einer bekannten Herzerkrankung auf eine Herzschwäche hindeuten.

Bei einem Puls von über 200 Schlägen pro Minute sowie plötzlichem Beginn und Ende kann eine „Kreiserregung“ im Herzen vorliegen, selbst bei Jüngeren und ansonsten Herzgesunden. Durch Pressen, Husten oder Aufstoßen nach kaltem Sprudel kann dieses Herzrasen bei jungen Herzgesunden oft beendet werden.

Bei deutlicher Beeinträchtigung durch das Herzrasen, insbesondere bei auch nur kurzer Ohnmacht, sollte die Notaufnahme aufgesucht werden. Bei nur geringer Beeinträchtigung durch das Herzrasen ist ein EKG beim Hausarzt oder in der Notfallpraxis während des Herzrasens sehr sinnvoll. Bitte mit Herzrasen nicht selbst Autofahren.

In dieser Praxis kann durch Überweisung durch den Hausarzt die weiteren Abklärungen nach dem Herzrasen erfolgen, in schwierigen, glücklicherweise seltenen Fällen auch in Zusammenarbeit mit den Rhythmologen des Alfried-Krupp-Krankenhauses. Hier stehen alle modernen Behandlungsmaßnahmen zur Verfügung, falls erforderlich.

Schwindel

ist meistens nicht durch eine organische Fehlfunktion des Herzens bedingt. Ein Herz-Echo kann eine zu enge Herzklappe ausschließen. In einem Langzeit-EKG kann nach einem zu langsamen Herzschlag geschaut werden. Blutdruckmessungen sind wichtig, da zu hoher und zu niedriger Blutdruck mit Schwindel einhergehen können.

Ödeme

sind Wasseransammlungen, zumeist in den Beinen, oft bei Venenschwäche. Seltener ist eine Herzschwäche Ursache für Beinödeme. Meistens tritt bei Herzschwäche Luftnot noch vor den Beinödemen auf. Ein Herz-Echo ist hier wegweisend.

Herzgeräusche

werden häufig beim Abhören zufällig entdeckt. Bei Jüngeren sind sie meistens funktionell, d.h. harmlos, z.B. bei einem fiebrigen Infekt. Bei Älteren werden Herzgeräusche häufig durch eine harmlose Verkalkung der Aortenklappe verursacht.

In selteneren Fällen entstehen Geräusche durch Klappenundichtigkeit oder Klappenverengung.
Werden diese bedeutsam, kann Luftnot, zunächst unter Belastung, auftreten. Ein Echo des Herzens kann solche Klappenveränderungen sehr gut nachweisen bzw. ausschliessen.

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